Medienkonzept der Peter-Ustinov-Schule Hude

Allgemeiner Teil

Das Medienkonzept der Peter-Ustinov-Schule Hude bildet die Grundlage für eine systematische Medienkompetenzförderung.

Medienkompetenz – als Ziel von Medienbildung – heißt heute unter anderem, dass Schülerinnen und Schüler selbstständig und reflektiert im Internet recherchieren, mit anderen verantwortungsbewusst und adressatengerecht kommunizieren und eigene Arbeitsergebnisse unter Einsatz medialer Werkzeuge sachgerecht darstellen und präsentieren. Auch die Einführung in technische Anwendungen, welche die ersten Grundlagen der Programmierung, Steuerungstechnik und Robotik umfasst, ist ein wichtiger Bestandteil unseres digitalen Medienkonzeptes. Ein kompetenter Umgang mit Medien umfasst weiterhin, die Gestaltung und Wirkung von Medienangeboten zu analysieren, die Bedeutung der Medien für die Berufs- und Arbeitswelt zu reflektieren und ein Bewusstsein für rechtliche Regelungen und mediale Gefahren zu entwickeln.

Unsere sich unter dem Einfluss der Digitalisierung wandelnde Gesellschaft bringt neue Herausforderungen an die heranwachsende Generation mit sich. Der Erwerb von Medienkompetenz ist eine zentrale Aufgabe, zu welcher die Schule einen maßgeblichen Beitrag leisten muss.
Smartphones, Tablets, Laptops – Schülerinnen und Schüler sind fast immer und überall von neuen Medien umgeben. Sie bieten ihnen nahezu unendlich viele neue Möglichkeiten, aber auch unendlich viele Gefahren. Medienkompetenz kann heute nicht mehr nur durch Erziehung in der Familie bzw. durch Sozialisation oder die individuelle Nutzung von Medien in der Freizeit allein erworben werden. Vielmehr muss eine systematische schulische Medienbildung erfolgen, ohne die zeitgemäßer Unterricht nicht mehr denkbar ist.

Daher verstehen wir schulische Medienbildung als dauerhaften, pädagogisch strukturierten und begleiteten Prozess der konstruktiven und kritischen Auseinandersetzung mit der Medienwelt. Sie zielt auf den Erwerb und die fortlaufende Erweiterung von Medienkompetenz; also jener Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in der medial geprägten Lebenswelt ermöglichen. Medienkompetenz umfasst auch die Fähigkeit, sich verantwortungsvoll in der virtuellen Welt zu bewegen, die Wechselwirkung zwischen virtueller und materieller Welt zu begreifen und neben den Chancen auch die Risiken und Gefahren von digitalen Prozessen zu erkennen. 

Die Peter-Ustinov-Schule Hude sieht die dringende Notwendigkeit, den Spannungsbogen zwischen Chancen und Gefahren der modernen Medien aufzugreifen und in unser schulinternes Medienkonzept und unser Mediencurriculum einzubetten.

Die Digitalisierung ist zu einem festen Bestandteil des individuellen und gesellschaftlichen Lebens geworden. Digitale Medien halten dabei schon seit längerem Einzug in unsere Schulen und bieten ein großes Potential zur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. Schulen stehen dabei vor der Herausforderung, auf sich schnelle wandelnde Anforderungen hinsichtlich

- der erforderlichen Kompetenzen auf Seiten der Schülerinnen und Schüler,

- der technischen Ausstattung der Schule sowie

- des heterogenen Fortbildungsbedarfs auf Seiten der Lehrkräfte reagieren zu müssen. Daher setzt sich unser Medienkonzept– neben dem allgemeinen Teil - aus drei weiteren Bestandteilen zusammen:

- dem schuleigenen Curriculum zur Entwicklung von digitaler Medienkompetenz

- der Medienentwicklungsplanung (Ausstattungsplan)

- der Fortbildungsplanung

 

Schuleigenes Curriculum zur Entwicklung von digitaler Medienkompetenz


Das schuleigene Curriculum zur Entwicklung von digitaler Medienkompetenz ist der zentrale Baustein unseres Medienkonzeptes und orientiert sich am beschriebenen Kompetenzrahmen für Medienbildung an der Peter-Ustinov-Schule Hude. 


Als Stellschraube zwischen Lehrplan, Unterrichtspraxis, Lehrerprofessionalität,

Schulausstattung und Lebenswirklichkeit hat unser schuleigenes Mediencurriculum folgende Funktionen:

 

    • Es fokussiert die in den Kerncurricula dokumentierten Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Medien erwerben sollen, und unterstützt unsere Lehrkräfte bei deren systematischen Aufbau sowie der verbindlichen Zuordnung der fach- und jahrgangsspezifisch zu erwerbenden Kompetenzen.
    • Es gewährleistet, dass alle Schülerinnen und Schüler das fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziel einer umfassenden Medienkompetenz erreichen.
    • Es ermöglicht die Integration bereits bestehender schulinterner Konzepte    (z. B. MINT, Methodenkonzept, Fortbildungskonzept, Präventionskonzept).
    • Es schafft einen Orientierungsrahmen für die Medienbildung an unserer Schule bei gleichzeitiger Transparenz und Verlässlichkeit für alle.
    • Es ermöglicht Kompetenzentwicklung, da Lehrkräfte gezielt auf bereits vorhandene Kompetenzen aufbauen können.
    • Es erleichtert die Unterrichtsvorbereitung durch den Verweis auf Methoden und Materialien.
    • Es dient der Qualitätsentwicklung von Unterricht, da es konkrete Angaben zu Kompetenzerwartungen formuliert.
    • Es soll Schülerinnen und Schülern helfen, unverzichtbare Schlüssel-qualifikationen zu erwerben, die sich auf folgende Kompetenzerwartungen beziehen:

- Recherchieren, Erheben, Verarbeiten und Sichern

- Kommunizieren und Kooperieren

- Produzieren und Präsentieren

- Problemlösen und Handeln (Bedienen und Anwenden)

- Schützen und sicher Agieren (Medienprävention)

Das schuleigene Curriculum zur Entwicklung von digitaler Medienkompetenz gliedert sich jeweils in die Doppeljahrgänge 5/6, 7/8 und 9/10. Neben inhaltlichen Schwerpunkten ergeben sich auch standortbezogene Aspekte, da die 5. und 6. Klassen und auch die 7. Klassen des Hauptschulzweiges am Außenstandort Hohelucht beschult werden. Dies erfordert auch an diesem Schulstandort eine dem schuleigenen Curriculum gemäßen Ausstattungsstandard.

Im Folgenden sollen die inhaltlichen Schwerpunkte der Doppeljahrgänge kurz dargestellt werden.

Schuleigenes Curriculum zur Entwicklung von digitaler Medienkompetenz (Jahrgang 5/6)

In diesem Doppeljahrgang werden grundlegende Kompetenzen im Bereich der Medienkompetenz angelegt und aufgebaut. Die Schülerinnen und Schüler bringen unterschiedliche Vorerfahrungen mit und es ist in diesen Jahrgängen die zentrale Aufgabe eine gemeinsame Grundlage im Bereich der Medienkompetenz zu schaffen. Neben den anwendungsbezogenen technischen Grundlagen der PC- und Tabletnutzung wird die Basis für eine zielgerichtete Internetrecherche und die ersten einfachen digitalen Produktionen gelegt. Dabei sind alle Unterrichtsfächer in unterschiedlicher Form am stufenweisen Aufbau des Curriculums eingebunden.

Die Jahrgängen 5 und 6 beinhalten auch die ersten Formen von digitalen kollaborativen Lernumgebungen. Kollaborative Lernumgebungen stellen Lernumgebungen dar, in denen Lernen in einer Gruppe stattfindet. Wissen und/oder Informationen können dabei auf die einzelnen Lernenden aufgeteilt sein, aber die Gruppe bearbeitet die Aufgabe gemeinsam. Besonders digitale Lernumgebungen ermöglichen eine besondere Form des kooperativen Arbeitens und Lernens, welche sich auch zunehmend in der in der digitalisierten Arbeitswelt wiederfindet. Eine Gruppe kann dabei arbeitsteilig und gleichzeitig digital vernetzt an Aufgaben und Projekten arbeiten.

Auch im Bereich der Programmierung und technischen Anwendung sind Angebote im 5. und 6. Jahrgang im Wahlpflichtangebot und in Form von Arbeits-gemeinschaften vorgesehen.

Wichtige Grundlagen werden auch im Bereich der Medienprävention gelegt, welche das bewusste Umgehen mit den Gefahren der digitalen Mediennutzung insbesondere der sozialen Netzwerke vermitteln. In diesem Bereich beinhalten die Bausteine auch die dafür notwendige Zusammenarbeit mit den Elternhäusern. Dabei ist die Zusammenarbeit mit der Polizei Wildeshausen (Präventionsteam der Polizei Wildeshausen) seit Jahren wichtiger Bestandteil unserer Präventionsarbeit.

Schuleigenes Curriculum zur Entwicklung von digitaler Medienkompetenz (Jahrgang 7/8)

Einen besonderen Schwerpunkt in den Jahrgängen 7 und 8 bildet der Computerführerschein, welcher an den ECDL-Standards angelehnt ist. Hier erwerben die Schüler die fachlichen Grundlagen in den Bereichen Computer-Grundlagen, Online-Grundlagen, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen und Datenschutz. Diese grundlegenden Kompetenzen sind wesentlicher Bestandteil der weiteren schulischen Anwendung und bieten den Schülern durch den Erwerb eines Zertifikates die Möglichkeit, einer ersten beruflichen Qualifikation in diesem Bereich. Zur Zeit belegen alle Schüler im 8. Jahrgang den Computerführerscheinkurs mit wöchentlich zwei Stunden. Dieser Kurs soll auf zwei Jahre erweitert werden und den Erwerb des vollständigen ECDL-Zertifikates ermöglichen. 

Aufbauend auf den erworbenen Kompetenzen kommt es in allen fachlichen Lernbereichen zu einer vertieften Anwendung digitaler Aufgabenstellungen (Recherchen, Präsentationen, Text- und Bildbearbeitung, einfache Filmproduktionen, digitale Mindmaps). Neben zahlreichen kooperativen digitalen Lernarrangements werden in den naturwissenschaftlichen Fächern digital gestützte Lernsettings möglich. Digitale Messverfahren können in Versuchsabläufe integriert werden und so Formen der digitalen Visualisierung ermöglichen. 

Im Wahlpflichbereich des Realschul- und Hauptschulzweiges werden im Technikunterricht die Grundlagen der Elektronik und Steuerungstechnik vermittelt. Digitale Endgeräte im Zusammenhang mit Visualisierungen an Smartboards sind notwendige Vorraussetzungen für einen modernen und zeitgemäßen Technikunterricht. AG-Angebote im Bereich der Programmierung und Robotik (Lego-Mindstorms) ergänzen diese Inhalte und vermitteln besonders interessierten Schülerinnen und Schülern den Zugang zu zahlreichen auch spielerischen Anwendungen.

Im Präventionsbereich bilden die „klicksafe-Materialien“ (EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz) neben den ECDL-Modulen die Grundlage für eine schülernahe Präventionsarbeit.

Schuleigenes Curriculum zur Entwicklung von digitaler Medienkompetenz (Jahrgang 9/10)

In den letzten beiden Schuljahren steht der selbständige und zielgerichtete Einsatz digitaler Medien im Vordergrund. Die im ECDL-Kurs erworbenen Kompetenzen ermöglichen in den Unterrichtsfächern vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. 

Im Profil-Bereich Technik der Realschule und im Wahlpflichtbereich Technik der Hauptschule werden Grundlagen von Programmiersprachen im Zusammenhang mit technischen Anwendungen (CAD und CAM) erarbeitet. Bei der Verwendung von Microcontrollern (Raspberry pi, Arduino) bieten die Anwendungen und Themen zahlreiche Bezüge in die Berufswelt und ermöglichen so den Schülerinnen und Schülern auch eine Berufsorientierung und individuelle Profilierung.

Die Präventionsarbeitet bezüglich digitaler Medien wird in diesen Jahrgängen mit den „klicksafe-Materialien“ fortgeführt.