Bäume schleppen für den Naturschutz - NWZ 23.9.2017

HUDE /GANDERKESEE Ein Zugewinn für die Klassengemeinschaft, ein Beitrag zum Naturschutz und ein bisschen Muskelkater am nächsten Morgen. All das bleibt von der Aktion der Naturschutzstiftung des Landkreises Oldenburg, der 9 Rc der Huder Peter-Ustinov-Schule, der Revierförsterei und der Gesellschaft der Freunde des Hasbruchs am Freitag auf der Streuobstwiese der Hasbruchfreunde in Vielstedt.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Oldenburg, hatte zum gemeinsamen Anpacken eingeladen. „Spätestens nach fünf Jahren muss so eine Hecke beschnitten werden. Die Bäume und Sträucher wurden seitlich und in der Höhe bearbeitet, damit die Obstbäume in der Mitte ungestört wachsen können“, erläutert Revierförster Jens Meyer. Die Aktion fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „25 Jahre – 25 Aktionen“ der Naturschutzstiftung statt und war die 19. Aktion zum Jubiläum, wie Michael Feiner, Kuratoriums-Vorsitzender der Naturschutzstiftung, erläuterte.

Mit der Motorsäge

So rückten die Schüler und Mitglieder der Gesellschaft der Freunde des Hasbruchs den Pfaffenhütchen, dem Weißdorn, den Holunder-Sträuchen und Haseln mit Astscheren und Sägen zu Leibe. Mitarbeiter der Revierförsterei bearbeiteten die größeren Gehölze mit Motorsägen. Das abgeschnittene Holz und Geäst wurde mit viel Muskelkraft auf einem Haufen gesammelt und später von einem Schredder zu Kleinholz verarbeitet, um es von einer Firma weiter verarbeiten zu lassen. Etwa 60 Kubikmeter und zwei große Container kamen an diesem Vormittag laut Meyer zusammen.

22 Schüler beteiligten sich an dem Projekt und lernten statt Mathe und Physik Naturschutz und Naturpflege hautnah kennen. „Mir macht die Arbeit Spaß, bisher habe ich Äste abgeschnitten und auch Bäume gefällt“, erklärte Vanessa. Mitschülerin Clara fügte hinzu: „Brennnesseln und auch kleinere Äste haben wir auf den Haufen geworfen.“ Mit etwas Skepsis seien einige Schüler schon an die Arbeit gegangen, hatte Klassenlehrerin Birgit Dabrock im Vorfeld des Projekts beobachtet. Während der körperlichen Arbeit erlebte sie ihre Schützlinge allerdings motiviert. „Als Klasse zu arbeiten ist eine ganz besondere Aktion, die Schüler beschäftigen sich miteinander. Das ist gut für die Klassengemeinschaft und durchbricht den Schulalltag.“

Die gemeinsame Arbeit sei in jeder Hinsicht pädagogisch wertvoll und tue der Klasse gut. Positiv fand auch Josch die Mitarbeit im Hasbruch, er packte das erste Mal so richtig in der Natur mit an. Auch sein Klassenkamerad Maximilian fand nur lobende Worte: „Das Projekt gefällt mir gut und es ist auch gut organisiert. Es ist auf jeden Fall eine gute Aktion“, so der 15-Jährige.

Schüler einbinden

Häufig bindet die Revierförsterei Klassen mit in ihre Arbeit ein, wenn es sich anbietet, erklärte Meyer. „Ich finde die Idee klasse, junge Menschen bei naturschutzfachlichen Aktionen mit einzubinden“, lobte auch Hudes Bürgermeister Holger Lebedinzew. Es sei wichtig, dass Schüler sich früh mit dem Aushängeschild Hasbruch und dem Naturschutz für dieses wichtige Areal in der Gemeinde auseinandersetzen. Das Zusammenspiel mit der Revierförsterei und den Hasbruchfreunden mache die körperliche Arbeit zu einer wertschätzenden Aktion gegenüber dem Hasbruch.

Die Wallhecke um die Obstwiese an der Vielstedter Straße wurde 2009 ebenfalls von Schülern der Peter-Ustinov-Schule angelegt, auch viele der Bäume wurden von Schülern gepflanzt. Als stärkender Abschluss wurden alle Teilnehmer mit einer Suppe versorgt.

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